Ach Savannah, wer hätte gedacht, dass du so ein schönes, verstecktes Juwel bist? Man befindet sich auf einmal in der subtropischen Zone und findet sich zwischen dichten, moosbewachsenen Bäumen, Palmen und Straßen mit Häusern aus der Kolonialzeit – eines schöner als das andere. Das ist Savannah. Was genau du in dieser kleinen Stadt alles erleben kannst, erfährst du hier in diesem Blogbeitrag.
Wissenswertes
Savannah befindet sich im Bundesstaat Georgia und ist mit knapp 148.000 Einwohnern ein eher beschauliches Städtchen. Die Stadt liegt direkt am Savannah River und wurde bereits 1733 gegründet und war damit die erste Siedlung der britischen Kolonie Georgia.
Neben den schönen historischen Plätzen, den begrünten Parkanlagen, den Alleen und die vielen schönen und bunten restaurierten Kolonial-Häuser hat Savannah auch ein sehr dunkles Kapitel in der Geschichte: Die Stadt war früher ein richtiger Umschlagplatz des atlantischen Sklavenhandels. Die Baumwoll-Plantagen rund um die Region Savannah wurden durch die britische Kolonie mit Arbeitskräften, die aus Afrika als Sklaven verschleppt wurden, versorgt. Und bevor die Europäer über Georgia herfielen, lebten dort die Yamacraw-Indianer. Auch sie wurden zurückgedrängt und sind heute auch leider nicht mehr „vorhanden.“
Heute gibt es dieses dunkle Kapitel zum Glück nur noch in der Geschichte. Jetzt ist Savannah vor allem eine Universitätsstadt für fünf Hochschulen und bekannt für den bedeutenden Container-Hafen an der Ostküste.
Ein kurzer Aufenthalt in der Stadt (maximal zwei Tage) lohnt sich, um sich selbst ein Bild aus der Kolonialzeit in Nordamerika zu machen.
Wusstest du, dass einige Ausschnitte aus dem Film „Forrest Gump“ in Savannah gedreht wurden?
Die beste Reisezeit
Da die Stadt in der subtropischen Zone liegt, kann es zur Hauptreisezeit in Savannah richtig heiß werden. Bereits ab April klettert das Thermometer gerne über 25 Grad. In den Sommermonaten (Juni bis September) sind die Temperaturen meist über 30 Grad. Selbst im Winter sind die Temperaturen selten unter 10 Grad.
Empfehlenswert sind daher die Monate März, April und Anfang Mai im Frühjahr aber auch die Monate Oktober und November im Herbst, denn dann gibt es laue Temperaturen um die Stadt zu erkunden.
Was du sonst noch wissen solltest
Die USA haben keine Ferientermine wie wir im deutschsprachigen Raum. Schulferien werden von den jeweiligen Schuldistrikten geplant – und davon gibt es in den USA Tausende. Wichtig zu wissen: Die Sommerferien dauern ca. 8-12 Wochen und liegen in den Monaten Juni, Juli und August. Da die Amerikaner sehr gerne in den Ferien ihr eigenes Land bereisen, sollte man hier auf die Zeit achten, denn dann werden Hotelzimmer, Campingplätze & Co. Knapp und unverschämt teuer. Von den Kosten für Flugtickets, Benzin & Co. mal abgesehen.
Auch der berühmte Spring-Break ist nicht zu unterschätzen. Die Frühlingsferien dauern meist zwei Wochen und liegen im März. Zu dieser Zeit sollten die beliebtesten „Spring-Break-Ziele“ wie Key West, Arizona, Michigan, Alpen-Colorado, Miami Beach und Daytona Beach gemieden werden.
Savannah erleben
Für den perfekten kurzen Städtetrip empfehle ich dir hier einige der wichtigsten Orte, natürlich ist alles individuell anpassbar. Für die schnelle Recherche gibt es hier nun den 1-Day-Guide für Savannah.
Forsyth Park
Der perfekte Ausgangspunkt ist Forsyth Park im Süden der Stadt. Hier beginnt der richtig alte Stadtkern. Das Highlight des Stadtparks ist definitiv die Fontain at Forsyth Park. Ein Motiv, dass so ziemlich jeder, der die Stadt besucht, fotografiert hat.
Die Parkanlage vermittelt einen ersten Eindruck, was Savannah ausmacht: Viel Grün, moosbewachsene Eichen, umgeben von Kolonialhäusern und einfach das Gefühl des Durchatmens in einer Stadt.
Der Forsyth Park ist im Übrigen älter als der Central Park in New York City. Der Park wurde bereits 1841 angelegt und sollte den Einwohnern der damals 33. größten Stadt in den USA als Rückzugsort für Erholung dienen.
Folgt man dem Ausgang im Norden und hält sich an der Bull Street läuft man durch Gassen mit den typischen Kolonialhäusern, quert ein paar kleinere Parks und landet schließlich am Chippewa Square.
Chippewa Square
Warum man nun sämtliche Klein-Parks in Savannah aufzählen muss, fragt man sich sicherlich an dieser Stelle. Der Chippewa Square verdient dann aber doch eine gesonderte Erwähnung. Denn hier wurden die berühmten Szenen von „Forrest Gump“ auf der Parkbank gedreht.
Die Bank sucht man hier mittlerweile allerdings vergeblich. Die Bank wurde abgebaut und steht nun im Savannah History Museum.
Folgt man danach erneut Richtung Norden der Bull Street kreuzt irgendwann die E Broughton Street. Läuft man hier nach links kann man eine kurze Eispause bei Leopold’s Ice Cream einlegen.
Richtung Norden folgt man dann einfach weiter den Hauptstraßen und steht auch schon an der River Front.
River Front
Die besten Plätze sind doch immer dort, wo Land auf Wasser trifft. Es ist absolut nicht zu übersehen, dass sich Savannahs Pulsader an der River Front befindet. Hier steppt der Bär, Touristen sind nicht weit entfernt und von Fine-Dining Restaurants bis hin zu Süßigkeiten, Bierverkostungen und Bootsfahrten gibt es hier genügend Dinge, die man unternehmen kann.
Ein absolutes Muss ist ein Besuch bei „River Street Sweets“. Eine Reise nach Savannah kann nicht komplett sein, wenn man hier nicht zu Besuch war. Im Laden selbst bekommt man ein nostalgisches Gefühl. Der Laden versprüht eine Art „Frühe 90er-Jahre-Süßigkeitenbude auf’m Jahrmarkt“. Von quietschbunter Zuckerwatte bis hin zu Pralinen, Keksen, Toffee, Popcorn und Eis kann man hier nicht genug bekommen.
Auch eine Bootstour gehört zur Savannah-Experience. Natürlich kann man auch einfach mit der kostenlosen Fähre zum Convention Center und wieder retour fahren. Wer Savannah aber auf der Wasserroute kennen lernen will, steigt wohl lieber auf die Georgia Queen mit „Savannah Riverboat Cruises“. 1,5 Stunden dauert die Fahrt und die Tour bietet neben dem geschichtlichen Aspekt auch jede Menge Sehenswürdigkeiten und die perfekte Möglichkeit, die geschäftige Gegenwart der Stadt näher kennen zu lernen.
Am Abend lohnt sich ein Abstecher im „Wet Willie’s“. Eine der bekanntesten Cocktailbars, direkt an der Riverstreet, die bekannt für ihre Regenbogencocktails sind.
Und sonst genießt man die River Front einfach bei einem Spaziergang mit dem Blick zum Wasser oder auf diese wunderschönen Häuser.
Wer noch Zeit hat
Von Segway bis Fahrrad bietet sich in Savannah einiges an, um von A nach B zu kommen. Aber fast jeder Tourist hat sie zumindest schon einmal gesehen: Die Trolleys.
Diese alten orange-grünen Trolleys fahren schon seit über 30 Jahren durch die Old Town und bietet Touristen ein richtiges Transportainment (eine super Kombination aus Transport und Unterhaltung). Die Schaffner erzählen alles Wissenswerte, was sie über die historische Küstenstadt wissen und zwar auf faszinierend lustige Weise.
Ein anderes Highlight, dass man hier erleben kann, ist eine von den vielen angebotenen Food Touren durch die Stadt. Einheimische führen die Gruppen zu den unterschiedlichsten Foodspots, die Savannah auszeichnen. Vom Mittag- bis zum Abendessen erhält man hier so viel gutes Essen, dass man sich danach vermutlich in die Unterkunft zurückrollen kann.
Wer schon immer einmal in einem richtig nostalgischen Kino einen Film sehen möchte, der ist im Savannah Theatre. Das älteste, durchgehend am ursprünglichen Standort betriebene Theater ist seit dem Jahr 1818 Veranstaltungsort für diverse Aufführungen. Das Theater, dass im Art-Déco-Stil errichtet wurde, macht selbst von außen schon etwas her. Künstler wie Grease, MPiano Man, Oscar Wilde und verschiedene Broadway-Stars fanden hier schon ihre Bühne. Und ab 22:30 Uhr spukt es jede Nacht! Geisterjäger dürfen sich hier mit Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräten und Detektoren ausrüsten, um zu sehen, ob sie das Glück haben, früheren Darstellern oder Besuchern zu begegnen.
Etwas außerhalb der Stadt gelegen aber eine große Empfehlung: Wormsloe State Historic Site
Alleine schon die Anfahrt durch die 1,5 Meilen lange Allee aus mit spanischem Moos bewachsenen Eichen ist spektakulär. Früher stand hier die Tabby-Festung. Tabby ist im Übrigen ein Betonmaterial aus Kalk und Muschelschalen. Die kleine Kolonie wurde 1736 von Noble Jones gegründet – einer der ersten Siedler Georgias. Viele Jahre nach Jones Tod spendete ein Nachfahre das Anwesen an die Wormsloe Foundation. Danach übernahm der Bundesstaat Georgie das Gelände und eröffnete es als öffentliche Museum.
Wer sich für die frühere Geschichte und die Entwicklung des Lebens in Georgia interessiert, sollte hier definitiv vorbeischauen.
Anreise
Knapp außerhalb von Savannah gibt es den Flughafen „Savannah Hilton Head Airport“. Allerdings fliegen nur Inlandsfüge in den USA diesen Flughafen an. Vom Flughafen in die Stadt gibt es auch nur zwei Transportmöglichkeiten: Ein Taxi / Uber oder einen privaten Transfer.
Ein Taxi vom Flughafen in die Stadt kostet ca. 25,00 Dollar.
Ich selbst war mit einem Mietwagen unterwegs.
Fortbewegung
Um es kurz zu machen: Savannah hat zwar ein Busnetz – und auch Busfahrpläne, die Busse fahren aber, wann sie wollen. Zwei Busse kamen gar nicht erst und einer ist sogar noch an mir einfach vorbeigefahren, obwohl ich an der Bushaltestelle stand.
So oder so: Savannah ist ein kleines, beschauliches Städtchen, und der Stadtkern – der interessant für Touristen ist – ist zu Fuß super zu erkunden.
Taxi / Uber
Taxis bzw. Uber lohnen sich in amerikanischen Städten meistens, da die Preise angemessen sind. An der Ostküste sind die Preise im Vergleich zur Westküste auch deutlich günstiger und im unteren Niveau.
Aber in Savannah wird man ein Taxi bzw Uber eher nur brauchen, wenn man stadtauswärts möchte.
Fähre
Ja, Fähre! Savannah liegt direkt am Savannah River. Eine Fahrt von der einen zur anderen Flussseite lohnt sich schon alleine deshalb, weil man vom Gelände des Savannah Convention Centers einen super Blick auf die Riverfront der Altstadt hat.
Und das beste: Die Fähre ist komplett gratis. Man zahlt also gar nichts dafür.
Empfehlenswert ist die Fahrt von der Westseite der Riverfront zum Convention Center und anschließend die Rückfahrt zur Ostseite. Somit kann man an der East River Street noch einen schönen Spaziergang unternehmen.
Linie: Savannah Belles Ferry.
Unterkunft
Ich habe zwei Nächte in Savannah, etwas außerhalb der Stadt verbracht, und habe kostengünstiger eine Unterkunft am Stadtrand gefunden. Das Best Western Central Inn liegt nur wenige Schritte von der nächsten Bus-Station entfernt, und wenn der Bus auch tatsächlich fährt, ist man in knapp 10 Minuten im Stadtkern.
Die Zimmer waren sehr groß, sodass man genug Platz hatte um sich auszubreiten. Außerdem sind kostenlose Parkplätze für das Auto vorhanden.
Natürlich geht es auch noch etwas günstiger. Allerdings schaue ich immer darauf, dass die Hotels / Motels bei Google eine Mindestbewertung von 4 Sterne hat und auch das Budget bei mir eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Adresse: 45 Eisenhower Drive, Savannah, GA 31406, USA
Hier buchen: Best Western Central Inn *
Foodie-Tipps
In der Südstaaten-Küche – wie auch in Savannah – ist die Küche sehr maritim geprägt. Meeresfrüchte, Südstaatenklassiker wie Hähnchen, Kekse, Country Gravy und Gumbo sowie mexikanisches / karibisches Flair mischen sich in der Küche zu super leckeren Speisen zusammen.
Savannah hat eine große Anzahl an Restaurants und genau deshalb werden auch viele Food Tours durch die Stadt angeboten.
Besonders im alten Stadtkern und an der River-Front gibt es die meisten Restaurants.
Goose Feathers Cafe & Bakery – besonders beliebt und bekannt für die leckeren Backwaren.
Treylor Park Restaurant – mein persönliches Highlight. Von fancy Abwandlungen klassischer Gerichte bis hin zu der Retro-Einrichtung passt hier alles. Herzensempfehlung: Fish-Tacos und das Southern Sloppy Joe.
Leopold’s Ice Cream – wer’s kultig mag ist hier genau richtig und sollte sich auf eine kurze Wartezeit in der Warteschlange einstellen. Gegründet wurde die Firma bereits 1919 von drei Brüdern aus Griechenland. George, Peter und Basil Leopold lernten wie Süßigkeiten in Amerika funktionieren, von ihrem Onkel, der schon länger in den USA lebte. Jeder Geschmack der Ice Cream ist unfassbar lecker! Am meisten überzeugt haben die Sorten: Coconut, Lemon Custard, Pistachio und Strawberry Sorbet!
River Street Sweets – was „Südstaatler“ lieben: Süßigkeiten. Ein Besuch im River Street Sweets ist einfach ein Muss. Eine kleine Packung Pralinen hat noch niemanden geschadet.
The Palace Diner on Abercorn – ein altes Diner in der Nähe der Unterkunft. Absolut kultiges Design und die Burger waren wirklich lecker.
Und sonst so?
Savannah haben sicher die wenigsten USA-Reisenden auf dem Schirm – was vielleicht auch an der Lage der Stadt liegt. Nach Georgia reisen eher die wenigsten, die einen kurzen Trip in die USA planen.
Man kann die Stadt aber super mit einem Roadtrip verbinden, wenn man die Ostküste entlang fährt. Der kleine Abstecher wird sich lohnen!
Mein Herz hat Savannah im Sturm erobert.
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