Man schreibe ein Jahr 1600 vor Christus. Die Erde bebt, ein Donnergrollen im Hintergrund, es dampft. Eine Explosion überschattet eine wunderschöne Insel und sprengt sie in die Luft. Die Insel Thera wurde regelrecht zerfetzt und hinterließ nur noch die sichelförmige Insel, die heute unter dem Namen Santorini bekannt ist. Wo einst noch Lava floss und Staub und Asche alles Leben bedeckte finden sich heute die jedem bekannten weißen Dörfer am Kraterrand mit der Blick auf die Caldera.
Nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass ich Santorini einmal sehen würde. Sind doch solche Gerüchte im Umlauf wie „diese Insel ist nur etwas für Reiche und Schöne“ oder „diese Insel ist nicht bezahlbar“. Ich war dort und nein, ich bin nicht reich. Oh nein, absolut nicht. 😀
Zwischen meinen Aktivreisen auf anderen griechischen Inseln habe ich mir Santorini zum relaxen ausgesucht. Ich wollte eine kleine Auszeit nehmen. Ich wollte aber auch in einer typischen Santorini-Höhle übernachten, so, wie ich es von Postkarten und Fotos kenne.
Was ich zu Beginn also sagen kann: Santorini ist nur so teuer, wie du es willst. Keinen Cent mehr, keinen Cent weniger. Selbstverständlich kann man einiges hier erleben, was ich auch irgendwann nachholen werde, aber nun ist es Zeit für ein wenig Relaxen.
Wissenswertes
Santorini war ehemals eine große Insel, die leider 1600 v. Chr. ihr Ende fand. Durch eine Eruption des Vulkans wurde die Insel zerfetzt und gliedert sich nun in ein kleines Archipel in der südlichen Ägäis. Die Hauptstadt heißt Firá, wird aber meist hinten angestellt, denn der Ort, den jeder von Postkarten, Kalendern und Fotomotiven kennt heißt Oia.
Oia (Aussprache: Ia) ist der „Place to be“ – weshalb ich genau deshalb nicht dort war. Sorry für das Zerstören der Illusion, hier Fotos davon zu finden. 😀 Nein, ich wollte einfach nur relaxen, ohne Massen an Touristen – und die gibt es auf Santorini vermutlich fast mehr als die knapp 18.000 Einwohner. Dazu kommt, dass Santorini auf so ziemlich jeder Kreuzfahrttour im östlichen Mittelmeer steht. Was also bedeutet, dass man sich sicher sein kann, dass mit jedem Kreuzfahrtschiff so um die 1.000 Menschen auf die Insel kommen – wenn nicht sogar weitaus mehr.
Interessant fand ich die Transfer-Busse vom Hafen aus. Da fühlte man sich plötzlich so besonders. Luxuriöser geht ein Transfer kaum. Vom Fährenhafen bis nach Firostefani zahlte ich hier aber auch 20 EUR pro Person. In dem kleinen Bus hatten dann bis zu 10 Leute Platz.
Auf Santorini wird es – laut meinem Transferbus-Fahrer – jedenfalls nie kalt. Das Thermometer kommt nie unter die 10 Grad. Die trockensten und heißesten Monate, die sich demnach auch sehr zum Baden an den verschiedenen Stränden empfehlen sind Juni – September. Hier müsste man beinahe schon Pech haben, dass die Temperaturen unter 25 Grad liegen. Ich persönlich habe mich für den September entschieden, da hier die größte Hitze schon vorbeigezogen ist, das Wasser aber trotzdem noch Badewannencharakter hat.
Entspannung am Kraterrand
Ja, selbstverständlich wollte auch ich in so einer Felshöhle mit Infinity-Pool und Privatterrasse nächtigen und zwar ohne neugierige Blicke von tausenden Touristen, weshalb ich nicht in Oia war, sondern in Firostefani. Firostefani zeichnet sich besonders durch die saubere weiße Architektur aus. Blaue Dächer findet man hier zwar nicht, dafür aber genau so einen schönen Blick auf ein kykladisches Kraterdorf sowie auch den – meiner Meinung nach – besten Blick auf die Caldera, da Firostefani zentral am Kraterrand liegt.
Da ich natürlich nicht 1.000,00 EUR die Nacht zur Verfügung hatte, war ich lange – wirklich wirklich lange – auf der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft die mir genau das bietet was ich suchte und ich wurde in Firostefani fündig. Da meine Suite auch noch am Ortsende lag, waren Touristen also sehr fern und ich hatte meine Ruhe und Zeit für mich.
Das Hotel „Alta Vista Suites“ besteht aus 5 Suiten, nicht mehr und nicht weniger, was bedeutete, hier gibt es nicht mal im Hotel viele Menschen und der Pool gehörte mir fast alleine. Ok. Am ersten Tag war ich alleine im Pool – was vielleicht auch daran lag, dass der Pool eiskalt war, aber das war mir tatsächlich total egal denn es war ein Infinity-Pool, mit Blick auf die Caldera. Hallo? Kann mich mal jemand piksen? 😀
Mal abgesehen von dem Rucksackträger, meiner privaten Suite und dem Willkommens-Champagner war ich von der Aussicht total geplättet. Ich hätte Stunden einfach nur aufs Meer sehen können und hatte das Rundum-Sorglos-Paket gebucht, so zumindest fühlte ich mich. Für das Frühstück erhielt ich eine Liste zum ankreuzen, was ich mir wünsche und genau das stand am nächsten Morgen frisch zubereitet auf meiner eigenen privaten Terrasse auf der ich frühstücken konnte wie ich wollte – auch wenn ich aussah wie gerade aus dem Bett gefallen. Die Tage vergingen hier wie im Flug und meinen ersten Blick auf ein zauberhaftes weißes kykladisches Dorf am Kraterrand werde ich wohl nie vergessen. Nie. Niemals.
Die Kosten für eine Nacht variieren hier stark, denn das ist abhängig von der Reisezeit und der Größe der gewünschten Suite. Bei mir gab es nur noch eine zur Auswahl, was aber tatsächlich die war, die ich sowieso buchen wollte. Jackpot!
Kosten: 220 – 450/Nacht (je nach Suite)
Lage: Firostefani, 84700 Thira
Hier buchen: Alta Vista Suites *
Relaxen am schwarzen Strand von Santorini
Trotzdem wollte ich noch etwas anderes von Santorini sehen und wurde auf der anderen Seite fündig. Abseits des Glamour-Lebens der Reichen und Schönen am Kraterrand wurde ich am schwarzen Strand fündig. Und ja, der ist schwarz. Wirklich kein Witz. Einfach total schwarz.
Der Hauptort für den schwarzen Strand ist eigentlich Perissa, da aber dieser Ort auch zu touristisch für mich war, entschied ich mich für das andere Ende des Strandes und landete im vorletzten Hotel der Promenade: Glykeria Mini Suites in Perivolos.
Kosten: 80 – 150 EUR/Nacht (je nach Suite)
Lage: Agios Georgios, 84703 Perivolos, Thira
Am schwarzen Strand konnte ich dann tatsächlich auch viel mehr abschalten als in Firostefani die Tage zuvor. Ich weiß nicht genau weshalb, aber hier fühlte ich mich einfach gelassener, was vielleicht auch daran lag, dass man hier unheimlich gut schnorcheln kann. Denn durch das schwarze Vulkangestein wird das Wasser sehr gut gereinigt und ist sehr klar. Leider gibt es hier keine Riffe, was Fische aber nicht davon abhält vorbei zu schwimmen, im Gegenteil, die sind noch richtig neugierig.
Hier verbrachte ich meine Zeit nur unter einem Himmelbett in erster Strandlage und im Wasser, spannender wurde mein Tag auch nicht, was aber ok war, denn genau so etwas habe ich gesucht.
Das Wasser war hier außerdem perfekt für meine Psoriasis an der Kopfhaut. Ich war ein Tag im Wasser und konnte tatsächlich am Abend nach dem Duschen schon eine Veränderung spüren. Leider hielt das auch nur so lange an, bis ich wieder zuhause war.
Die Strandpromenade bis nach Perissa hat noch richtig viel zu bieten. Von Hotels bis Restaurants und Bars steht hier alles und bieten auch noch richtig gute Mahlzeiten an. Ironischerweise aß ich hier sogar teurer als in Firostefani mit Blick auf die Caldera. Trotzdem kann ich die Restaurants hier empfehlen. Klar geht es auch günstiger – viel günstiger – aber wo bleibt denn da der gesuchte „ich denke an Nichts“-Faktor?
Meine Restaurant-Tipps
- Onar Restaurant Bar | Firostefani – Restaurant mit Blick auf die Caldera. Eindeutig Schwertfisch probieren.
- Sea Side by Notos | Perivolos – Fusionsküche von Indonesien, Griechenland und Japan. Interessant, teuer aber lecker.
- Glykeria | In meinem Hotel gibt es bis 16:00 Uhr richtig gute Snacks, auch für den Strand.
Da dieser Stopp auf der Insel nur für einen kleinen Erholungsurlaub diente, werde ich definitiv wieder auf Santorini landen. Denn auf dieser Vulkaninsel gibt es noch unheimlich viel zu sehen und zu erleben, auch ein Spaziergang zum Sonnenaufgang in Oia gehört dazu.
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