Deutschlands höchster Gipfel, türkis leuchtende Seen, unglaubliche Fotospots und ein Traumschloss – all das findet man im tiefsten Bayern, rund um die Zugspitze! Ich wollte schon lange einmal in diese Region fahren und konnte es nun endlich planen, da mir meine Schwester zwei Karten für die Zugspitze geschenkt hatte. Die kleine Auszeit dort in der Natur habe ich auch definitiv gebraucht. Jetzt gibt es also endlich die geballte Ladung Tipps und Empfehlungen von mir!
Zugspitze
Die Zugspitze ist mit 2962 m der höchste Berg im Wettersteingebierge und auch gleichzeitig der höchste Berg Deutschlands. Wenn man sich ein Ticket für eine Fahrt nach oben und zurück kauft kann man sich entscheiden, mit welcher Bahn man fahren möchte. Mein Tag auf der Zugspitze startete am Eibsee bei der Zahnradbahn. Seit 1930 fährt diese alte Bahn von Garmisch Partenkirchen bis auf das Zugspitzblatt.
Auf dem Zugspitzblatt – etwas unterhalb des Gipfels – gibt es eine kleine Zwischenstation. Im Winter ist hier ein riesiges Wintersportgebiet, weshalb die Gastronomie dort doch größere Dimensionen hat. Die Sonnalpin-Hütte hat aber eine wunderschöne große Terrasse, und scheinbar soll dort die Pizza auch echt lecker sein!
Im Umkreis findet man auch noch eine kleine Kapelle. Also wer sich auf Deutschlands höchsten Berg das Ja-Wort geben möchte, kann das dort tun und anschließend auf dem Berg feiern. Ist sicherlich irgendwie cool.
Auf den Gipfel kommt man dann ganz schnell mit der kleinen Seilbahn. Ganz easy also.
Seitdem ich in Österreich lebe ist mir eigentlich klar, dass man für einen Gipfel richtig was tun muss. Ich kenne keinen anderen Berg, bei dem es so leicht ist auf den Gipfel zu kommen, denn die Seilbahn trägt einen direkt vom Zugspitzblatt / Eibsee bis hoch zum Gipfel. Dementsprechend findet man dort oben auch wirklich viel Tourismus.
Der Ausblick in alle Richtungen von oben ist trotzdem unbeschreiblich schön! Bei richtig gutem Wetter und klarer Sicht kann man sogar München entdecken. Außerdem – und das fand Bernd unheimlich cool – konnten wir bis zum höchsten Gipfel Vorarlbergs (Piz Buin, 3312 m) sehen.
Das neue Restaurant hat unglaublich große Panorama-Fenster. Also wer dort das teure Essen genießen möchte, der hat eine spitzenmäßige Aussicht. Ich wollte nur einen kleinen Snack, den fand ich dann im „Altbau“ auf der Münchner Hütte. Dort gibt es die höchste Bratwurst Deutschlands. Fand das irgendwie witzig und habe mich deshalb für das Bratwurstbrötchen entschieden (natürlich mit viel Senf!), sonst wäre es wohl der riesige Germknödel geworden.
Hinunter ging es für mich dann mit der neuen Seilbahn, die seit Dezember 2017 in Betrieb ist. 580 Personen können ohne Wartezeit pro Stunde befördert werden – ist schon echt gigantisch. Wer nicht schwindelfrei ist sollte vielleicht nicht in der Mitte der Gondel stehen, dort ist ein Glasboden ;-).
Ob sich die Zugspitze lohnt? Hm. Ich finde, es ist kein Abbruch, wenn man mal oben war. Das Ticket haut natürlich schon mit 61 EUR pro Person (Berg- und Talfahrt) ordentlich rein, aber gelohnt hat es sich meiner Meinung nach doch, die Aussicht ist einfach gigantisch. Die ganzen „Nicht-Wanderer“ können sich außerdem daran erfreuen, auf Deutschlands höchstem Gipfel gewesen zu sein – und das ohne körperliche Anstrengung!
Eibsee
In Grainau, am Fuße der Zugspitze befindet sich wohl der schönste Fotospot in dieser Region: Der klare, türkis-schimmernde Eibsee. Der See ist schon lange kein Geheimtipp mehr, auf Social Media boomt der Spot total und so ist es auch normal, dass etliche Menschenmassen den See über den Tag besuchen. Man kann es aber auch keinen verübeln, die Kulisse ist einfach unglaublich faszinierend!
Mein Tipp: Sonnenaufgang am Eibsee! Um 5:30 Uhr klingelte mein Wecker und den Eibsee teilte ich mir mit ein paar Fotografen, die ich an einer Hand abzählen konnte. So früh am Morgen hat man das Glück zu sehen, wie das goldene Licht die Zugspitze trifft, der See noch so ruhig ist, dass man im Wasser jede Spiegelung sehen kann und man diesen Moment einfach für sich (fast) ganz alleine hat.
Um den See herum gibt es so einige Fotospots
#1: Die Bucht: Die wohl bekannteste Bucht am Eibsee. Von diesem Spot hast du den perfekten Blick auf die Sasseninsel und die dahinter liegende Zugspitze. Wenn du dir hier früh morgens den Wecker stellst und den Sonnenaufgang erleben möchtest, ist das Wasser so ruhig, dass man hier die perfekten Spiegelbilder knipsen kann. Mehr muss man gar nicht dazu sagen, die Bilder sprechen Bände.
#2: Ende der Bucht: Zwischen der Bucht und dem nächsten Fotospot (Aussteigerinsel) befindet sich noch ein kleiner Fleck mit Blick über den See. Einfach wunderschön!
#3: Die Aussteiger-Insel: Wenn du genau hinsiehst wirst du vermutlich die kleine Hütte auf der Insel entdecken. Im Winter, wenn der See zugefroren ist, kann man dort hinlaufen. Im Sommer dann eben schwimmend oder mit dem Boot. Also ehrlich, so ne‘ eigene kleine Insel hätte ich auch gerne.
#4: Der Hinkelstein: Einer der heiß begehrtesten Fotospots am Eibsee ist dieser Stein. Auch hier hat man natürlich den wunderschönen Blick auf die Zugspitze. – Nachdem da schon am frühen Morgen die ganzen Instagram-Models standen, habe ich da nicht darauf gewartet ein Foto zu schießen – verzeiht es mir :D.
Geroldsee
Ein kleiner See (auch Wagenbrüchsee genannt) der direkt an der Deutschen Alpenstraße zwischen Mittenwald und Garmisch Partenkirchen liegt. Um zum See zu gelangen, fahrt in den kleinen Ort Gerold und parkt bitte im Ortskern mit dem Straßennahmen „In Gerold“. Der Weg zum See führt durch eine kleine Straße mit ein paar Häusern, deshalb beachtet bitte diesen Tipp und stört nicht die Privatsphäre der Einheimischen. Wenn du dein Auto also geparkt hast, dem sowieso schon sichtbaren Schild Richtung Geroldsee gefolgt bist und den kurzen Feldweg gemeistert hast, erwartet dich ein unglaublich schöner Blick über die hügelige Landschaft, den See, den tollen grünen Wald dahinter und am Horizont bekommt man sogar den wunderschönen Blick auf die Gebirgskette des Karwendel.
Fototipp: Links vom See den Hügel hoch, ziemlich weit oben kommt ein kleiner Abschnitt der eben ist, perfekt für dein Stativ und deine Kamera. Ich habe an dem Abend nur mit 2 weiteren Fotografen dieses Motiv teilen müssen. Unbeschreiblich schön.
Wamberg
Ein Dorf, dass knapp über 1.000 Metern Höhe liegt und somit eines der höchsten Kirchdörfer Deutschlands ist. Die Kirche stammt übrigens aus dem Jahre 1721. Keine Frage, das Fotomotiv „Wamberg“ ist wunderschön, aber die Straße die zum Ort führt ist eigentlich nur für die 27 Anlieger gedacht und darf nur aus diesem Grund befahren werden – da die Straße die einzige ist, die zum Berggasthof Wamberg führt. Dort gibt es allerdings eine wunderschöne Panormaterrasse und viele Köstlichkeiten aus der Region.
Wenn du etwas zwiegespalten sein solltest, ob du nun wirklich dort hoch fahren möchtest: Du kannst außerdem ab der Bergstation der Eckbauer Bahn Richtung Garmisch Partenkirchen wandern, nach etwa 5 km über Bergwiesen und Wälder erreichst du ebenfalls diesen wunderschönen Ausblick.
Partnachklamm
Die Partnachklamm ist eine Schlucht mit steil abfallenden Felswänden, Wasserfälle und einem reißenden Bach. In die Felswände gebaut führt ein schmaler, aber gut gesicherter Pfad durch die Schlucht. Da du immer wieder durch dunkle, tropfende Höhlen läufst und auch hinter Wasserfällen plötzlich stehen kannst, empfehle ich dir unbedingt gutes Schuhwerk und eine Regenjacke.
Die Partnachklamm selbst ist nur kurze 700 Meter lang und führt nur in eine Richtung, weshalb der Rückweg genau derselbe ist. Zu Stoßzeiten kann es dir also passieren, dass du viel mit Gegenverkehr zu kämpfen hast.
Du kannst natürlich auch nur durch die Partnachklamm laufen, am Ende über einen schönen Waldweg hoch zum Berggasthof Eckbauer wandern, dort geht dann die Eckbauer- Bahn zurück zum Ausgangspunkt.
Parken kannst du auf dem Parkplatz am Olympia-Stadion. Von dort aus läuft man knappe 2,5 km bis zur Partnachklamm (bitte nicht die Pferdekutschen benutzen). Der Eintritt kostet 6,00 EUR pro Person.
Schloss Neuschwanstein
Sonnenuntergang am Schloss Neuschwanstein – Hallo Bucketlist! Zuerst dachte ich, so pompös kann das Schloss sicher nicht sein – wie man es sich erzählt. Ich habe mich so getäuscht. Das Schloss hat mich total umgehauen, so wunderschön in reinstem weiß, auf einem Fels erbaut, umgeben von Bergen, Wäldern und den Ausblick auf den Forggensee.
Tatsächlich habe ich das Schloss nicht von innen gesehen, das liegt zum einen daran, dass man dafür ein Ticket kaufen muss, zum anderen hätte ich dann den schönen Sonnenuntergang verpasst.
Fotospots gibt es rund um das Schloss wirklich viele. Dazu aber in dem von euch gewünschten gesonderten Beitrag mehr: Hier entlang!
Anreise, Hotel- und Restaurantstipps
Anreise
Garmisch Partenkirchen kann man durch seine Grenzlage sowohl von Deutschland als auch von Österreich super anfahren. Der Ort liegt direkt an der Zugspitze und ist bereits ab München bzw. im Tirol in Österreich so ziemlich auf jedem Schild ausgeschildert.
Ich empfehle dir definitiv das eigene Auto. Öffentliche Verkehrsmittel machen in dieser Region meiner Meinung nach keinen Sinn.
Ausgangsort / Hoteltipps
Als perfekten Ausgangsort kann ich dir Garmisch Partenkirchen / Grainau ans Herz legen. Von dort aus erreichst du alle oben genannten Punkte in weniger als 15 Minuten – Schloss Neuschwanstein ist mit 45 Minuten die Ausnahme.
Ich übernachtete im Sentido Zugspitze Berghotel Hammersbach (Grainau). Solltest du in die Höllentalklamm wandern wollen, ist das übrigens der perfekte Ausgangspunkt, denn das Hotel ist der Eingang in die Schlucht. Ich war jedenfalls richtig zufrieden, das Zimmer war urig/bayerisch und das Frühstücksbuffet hat ja sowas von keine Wünsche offen gelassen.
Sentido Zugspitze Berghotel Hammersbach: Buchen
Wenn du eher Moderne und Exklusivität haben möchtest, dann empfehle ich dir ganz klar das Hotel Werdenfelserei in Garmisch Partenkirchen. Unglaublich schöne Zimmer, ein Pool und das Essen ist sehr gut!
Werdenfelserei: Buchen
Rund um die Zugspitze gibt es aber natürlich noch weitaus mehr Unterkünfte. Viele Gäste übernachten auch in Ferienwohnungen oder Apartments, im Tirol / Österreich oder fahren als Tagesausflug von München dorthin.
Restauranttipps
Wolpertinger: Urig, bayerisch und richtig einheimische Küche. Geil! (über 2 Personen unbedingt reservieren)
Zum Wildschütz: Urig, bayerisch und bekannt für die große Haxe (Haxe vorbestellen, über 2 Personen unbedingt reservieren).
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3 Kommentare
Hallo,
Darf ich fragen ob ich die Rohdatei des ersten Bildes haben könnte (die Bucht).
Mein Freund sucht seit Ewigkeit nach genau so einem Bild und möchte sich dieses gerne ins Wohnzimmer hängen.
Ich würde mich über eine Antwort freuen.
Schöne Grüße aus Köln
Josie
Toller Beitrag, fahre morgen hin um paar Fotos zu machen 🙂
Hey Tino, danke dir! Das Wetter soll heute ja herrlich sein. Ich wünsche euch viel Spaß und gute Fotospots!
LG, Jessica